Niederburg, Kobern-Gondorf

Wer kommt auf die Idee, eine - nicht gerade bescheidene Burg - von weitem sichtbar ohne Baugenehmigung zu errichten? Der Reichsritter Gerlach I. von Cobern-Isenburg. Sehr mutig.

Die Ruine der Niederburg. Foto: Zender
Das findet auch der Erzbischofs Johann von Trier, der das Bauvorhaben ca. 1190 hätte genehmigen müssen. Aber man hatte ihn nicht gefragt.
Die Oberburg (oder Aldenburg) existierte damals bereits, war aber in Bezug auf ihren eigentlichen Zweck, den der Verteidigung, veraltet, fand Gerlach.
Und so beschloss er die Niederburg nach dem damals neuesten Stand des Burgenbaus mit wehrtechnischen Verteidigungszonen zu errichten.
Der Trierer Erzbischof Johann I. - seinerseits wenig erbaut von den baulichen Aktivitäten Gerlachs - belagerte die Burg, lockte Gerlach durch eine List heraus und demütigte ihn durch die Enteignung beider Burgen im Jahr 1195. Gerlach verlor die Reichsunmittelbarkeit. Er bekommt beide Burgen (Ober- und Niederburg) als Lehen und wird Lehensmann des Bischofs von Trier.
Die gesamte Anlage wurde im Laufe der Zeit mehrmals belagert, umgebaut und erweitert. Bereits von weitem erkennbar ist der Turm, der sogenannte Bergfried. Teile von Erkern, Wohnräumen und Nischen sind ebenfalls noch erhalten. Die Burg hat einen mandelförmigen Grundriss. Sie wurde auf Reste einer spätrömischen Befestigung gebaut, ehe sie im Jahr 1688 im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen Ludwig XIV. zerstört wurde.
Von der Niederburg aus bietet sich eine herrliche Aussicht auf die Dächer des Ortes und das tiefgelegene Moseltal.

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