Wandern durch das Pommerbachtal

Historische Mühlen inmitten der Einsamkeit des Waldes - Von der Quelle bis zur Mündung

Start: Kaisersesch (Kreis Cochem-Zell)
Ziel: Pommern (Kreis Cochem-Zell)
Länge: ca. 19 km
Zeit: ca. 5 Stunden reine Wanderzeit
Schwiergkeitsgrad: gering

Routenbeschreibung: Eine Wanderung von der Quelle bis zur Mündung. Hier sucht der Wanderer noch teilweise seinen Weg auf uraltem, leicht überwuchertem Pfad. Und mitten in dieser Waldeinsamkeit ein paar Mühlen. Das Rad steht still und ist verfallen: von einigen Mühlen zeugen nur noch Umfassungsmauern. Der Bach entspringt mitten in Kaisersesch, sein Wanderweg ist mit einem großen P markiert und beginnt in der Cochemer Straße. Diese einst belebte Straße endet hinter der Unterführung eines Autobahnzubringers. Dort geht ein Weg nach vorne links weiter, vorbei an der Kläranlage zum Pommerbach. Der Bach unterquert die Autobahn, und so ist auch unser Weg neben dem Bach unter der Autobahn. Auf einem Wiesenweg setzen wir die Wanderung fort, doch nur ganz kurz, dann weisen uns die Zeichen nach links auf einen Pfad im Gebüsch. Und weiter sollen wir auf das P-Zeichen achten; denn so geht das nun öfter im Tal: Ein Weg und dann wieder plötzlich auf einen Pfad, dann mal, oder besser ziemlich oft, über einen Steg. Nach etwa einem Drittel unseres Weges kreuzt die Straße Wirfus-Zettingen das Tal und bald taucht die "Villa Margaretha" auf, die sich ein Krefelder Kaufmann, der in St. Petersburg zu Geld gekommen war, um die Jahrhundertwende im romantischen Stil erbauen ließ. Dann ist man mit dem Bach und sich allein. Auf etwa halbem Wege weitet sich etwas das Tal und umfangreicheres Mauerwerk wird wild überwuchert (bisher 10 km), das Kloster Rosental.
Hier in dieser Einsamkeit hatten nach dem Willen des Bernhard v. Clairvaux im "valle rosarum" Zisterzienserinnen um 1170 einen Konvent gegründet, der mit Himmerod in Verbindung stand, das um Pommern herum über reichen Besitz verfügte. Der Sage nach soll der heilige Ritter Georg, von Feinden verfolgt, von dem nahen Fels gesprungen und gerettet worden sein. Aus Dankbarkeit habe er eine Kapelle erbaut aus der das Kloster erwachsen sei. Als "historischer" Gründer gilt Theoderisch v. Wesel, als eifrige Förderer die Grafen v. Virneburg, aus deren Familie immer wieder Äbtissinnen kommen.
Im 18. Jahrhundert erlebte das Kloster eine wirtschaftliche Blüte und wagte nach Plänen des Kardener Vikars J. Wagener einen Neubau (1784/87), der vom letzten Himmeroder Abt Anselm v. Pidoll geweiht wurde. Nur kurz dauerte die Blüte: 1794 flohen die Nonnen aus dem stillen Tal über dem Rhein. Das Kloster wurde als französisches Nationalgut auf Abbruch versteigert. Das ansehnliche Inventar kommt in die Sammlung des Cochemer Kreisphysikus Dr. Comes, davon ein Teil in das Bischöfliche Museum in Trier: Figuren in die Kirche zu Forst, die Orgel nach Lütz, Chorstühle und Schränke nach Brieden und Binningen, die herrliche Barock-Monstranz, eine Augsburger Silberarbeit, kommt über Kail nach Pommern, eine andere nach Landkern, die Glocke nach Wirfus. Der Käufer der Gebäude, Sonntag aus Müden, verarbeitete Architekturteile an der inzwischen verfallenen "Sonntagsmühle" bei Karden. Andere Teile wird man weiter bachabwärts im "Olligs"-Heiligenhäuschen, auch Dreifaltigkeitskapelle, in der Nähe Pommerns finden: Drei Fragmente eines schönen Kalkstein-Altars des 17. Jahrhunderts aus dem Umkreis des H.R. Hoffmann, wohl von dem moselländischen Bildhauer Johannes Gros. So kehrte fast der ganze Reichtum dorthin zurück, wo er eigentlich hergekommen war, auf die Dörfer, deren Bauern ihn ja einmal mit ihrer Arbeit Schweiß bezahlt hatte. Heute erinnert noch das Heiligenhäuschen an die Stelle, an der einmal der Hochaltar von Rosenthal gestanden hat.
Und bald wird man im weinfrohen Pommern sein, das erzbischöfliche Burghaus, den "Stockturm" aus der Zeit kurz nach 1400, schöne gotische Fachwerkhäuser mit originalen Malereien, das "schönste Pfarrhaus im Kreis Cochem-Zell", den ehemaligen Himmeroder Hof und die prächtige Pfarrkiche mit gotischem Turm und klassizistischem Kirchenschiff und vollständiger Originaleinrichtung einschließlich der Stumm-Orgel bewundern. Und irgendwo in einem Weingut um das "Spilles" (Spielhaus), das alter Pommerner Rathaus, sollte man nach erlebnisreicher Wanderung sich zu einem Glas "Zeisel" oder "Goldberg" setzen: denn kaum irgendwo schmeckt der Riesling so frisch und rassig wie hier. 

© Tourist-Information Ferienland Treis-Karden
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